Es geht los...

So nun sind wir schon einige Tage hier. Ich bitte vielmals um Entschuldigung dass ich mich bislang noch nicht gemeldet habe. Leider vertragen sich Internet und Laptop hier nicht wirklich gut. Wir wurden sehr herzlich aufgenommen und fühlten uns direkt sehr wohl. Die letzten Tage mussten wir uns ein wenig umstellen. Zwar ist der Zeitunterschied von 4 Stunden kaum der Rede wert so war aber die Reise sehr anstrengend und wir mussten realisieren dass wir wirklich hier sind. Berisso ist ein wundervoller Ort. Es ist das wirkliche Argentinien. Vom ersten Moment an als wir ins Auto stiegen und zu unserer Unterkunft fuhren hatten wir das Gefühl hier genau richtig zu sein. Der Anblick von all dem ist einfach überwältigend. Wilde Pferde laufen überall herum. Die Autos gleichen denen aus alten Gangsterfilmen der 60er. Die Häuser sind in einem Zustand den wir Deutsche als unzumutbar bezeichnen würden und so gut wie die ganze Zeit kämpfen wir hier mit den sanitären Anlagen, aber genau daran sehen wir wie es da draußen, fern von unserer heilen und ordentlichen Zivilisation, wirklich aussieht. Hier wird einem deutlich dass unser Zuhause sich oft über total oberflächliche Dinge den Kopf zerbricht und dabei vergisst dass auf der anderen Seite der Welt ein Bett zu haben Luxus bedeutet. Versteht mich nicht falsch ich will niemandem ein schlechtes Gewissen einreden, ich will nur einen Denkanstoß geben.
Donnerstag waren wir in der Nachbarstadt um unsere Dollar in Pesos zu wechseln. Dank Gott gabs einen hervorragenden Wechselkurs und er belohnte uns mit ein paar extra Pesos. :D Ehrlich gesagt waren wir nicht wirklich überrascht, denn wir sehen seine Versorgung immer und überall, doch hat es uns wieder neu seine Liebe und Fürsorge gezeigt.  Das Essen das wir hier genießen ist sehr gut und nun verstehen wir auch warum alle sagen dass man in Südamerika automatisch zunimmt. Hier gibts zum Frühstück gekochte, gezuckerte Kondensmilch (sguschonka). Sehr lecker aber eine totale Kalorienbombe.:D
Die ersten Tage waren großartig. Morgens gings voller Tatendrang an unser erstes Projekt. Wir gingen zu einer kleinen Gemeinde hier im Ort, die von einem jungen Paar geleitet wird um beim Aufbau des Gebäudes mitzuhelfen. Unsere Aufgabe bestand hauptsächlich darin eine GANZE MENGE Erde zu schaufeln und es von A nach B zu bringen. Nach all der Zeit im Schloss in der wir unseren theoretischen Teil hatten war es wirklich eine enorme Umstellung für unseren Körper, aber wir hatten alle großen Spaß und haben es genossen mal wieder Draußen zu sein.
Wir die nun keine Bleichgesichter sondern Rotgesichter sind waren auch wirklich überrascht wie gut wir mit der Hitze hier zurecht kamen. Also damit meine ich das keiner einen Kreislaufkollaps oder dergleichen hatte. Ach ja eine Sache war vielleicht doch nicht ganz so cool: Kyle unser Jüngster im Bunde traf beim Rasenmähen auf einen Ameisenhaufen. Diese haben nicht lange überlegt und ihre Rache direkt an ihm ausgeübt. :D Ich muss gestehen, zeitweise sah es echt witzig aus wie er da saß und ständig "its itching"(es juckt) jammerte. Wir hatten eine Menge Spaß. Innerhalb von zwei Tagen hatten wir eine ganze menge geschafft. Muskelkater und Sonnenbrand sind momentan unsere besten Freunde, aber das ist es allemal Wert. Am Wochenende hatten wir unseren ersten Dienst in dieser Gemeinde: Es gab einen Musikgottesdienst und Kyle und Rebekka hatten das Vergnügen mit ein paar Worshipsongs und Irischer Musik mitzumachen. Es war großartig. Mitten in unserem Gottesdienst fing es nur ganz plötzlich an zu stürmen. Bäume brachen und es hagelte in die Kirche rein. Es war einfach unglaublich zu sehen was passiert war, als wir dann die Türen öffneten. Aber das coole war, dass sich die Argentinier sich nicht aus der Ruhe bringen lassen haben, sondern einfach weiter Musik machten, das nenne ich wahre Anbetung. In dieser Situation Gott zu loben, ihm einfach zu danken wie groß er ist. Es war total schön dabei sein zu können.
An einem anderen Tag konnten wir einen guten Teil des Gottesdienstes in der Iglesia De Dios de Berisso (der Gemeinde, neben der wir wohnen) mit Lobpreis, einem Drama und Vanessas Predigt gestalten. Wir freuten uns alle sehr darüber und sind wirklich dankbar über das Privileg diesen Menschen hier dienen zu dürfen...
 
Nächste Woche erfahrt ihr dann mehr über unsere Erlebnisse, bis dahin seid gesegnet und vergesst nicht für uns zu beten... .
 
Euer A-Team